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Day 27 – Anzeige
Art der Anzeige: | Verstoß gegen die Ausgangsbeschränkungen |
Anzeige durch: | Dr. Heinrich Faust |
Wohnhaft in: | Wohnanschrift konnte nicht verifiziert werden |
Zeuge(n): | Dr. Wagner | ein Pudel |
Wohnhaft in: | Untermieter bei Hrn. Homunculus | hinter dem Ofen |
Anzeige gegen: | Das gemeine Volk, insb. ein alter |
Tatzeitpunkt: | Ostersonntag |
Tatort: | al fresco |
Anmerkung | Ort konnte nicht ausfindig gemacht werden; |
der Behörde: | Revierinspektor vermutet, dass es sich um ein ital. Restaurant handelt |
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Tathergang: | Vom Eise befreit sind Strom und Bäche |
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick | |
Im Tale grünet Hoffnungsglück | |
Der alte Winter, in seiner Schwäche, | |
Zog sich in raue Berge zurück. | |
Von dorther sendet er, fliehend, nur | |
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises | |
In Streifen über die grünende Flur | |
Aber die Sonne duldet kein Weißes, | |
Überall regt sich Bildung und Streben, | |
Alles will sie mit Farben beleben | |
Doch an Blumen fehlt’s im Revier, | |
Sie nimmt geputzte Menschen dafür. | |
Kehre dich um, von diesen Höhen | |
Nach der Stadt zurückzusehen. | |
Aus dem hohlen finstern Tor | |
Dringt ein buntes Gewimmel hervor. | |
Jeder sonnt sich heute so gern. | |
Sie feiern die Auferstehung des Herrn, | |
Denn sie sind selber auferstanden, | |
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, | |
Aus Handwerkt- und Gewerbesbanden, | |
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern, | |
Aus der Straßen quetschender Enge, | |
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht | |
Sind sie alle ans Licht gebracht. | |
Sieh nur, sieh! Wie behebend sich die Menge, | |
Durch die Gärten und Felder zerschlägt | |
Wie der Fluss, in Breit und Länge, | |
So manche lustigen Nachen bewegt, | |
Und bis zum Sinken überladen | |
Entfernt sich dieser letzte Kahn. | |
Selbst von des Berges fernen Pfaden | |
Blinken uns farbige Kleider an. | |
Ich höre schon des Dorfs Getümmel, | |
Hier ist des Volkes wahrer Himmel, | |
Zufrieden jauchzet groß und klein: | |
Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein! | |
Erfasst von: | Johann W. v.G., frankfurter Vorstadtrevier |